Urgeschichte

Februar 2021

Triggerwarnung

In diesem Blog geht es um die unheilbare neurologische Erkrankung Multiple Sklerose und somit auch um mögliche Auslöser schwieriger Gefühle, Erinnerungen oder Flashbacks. Die Texte enthalten Veranschaulichungen und Sprachbilder für solche Trigger – wie Dis­­kriminierungs­erfahrungen oder Todeswunsch. Bei manchen Menschen kann dies negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall sein könnte.
Hilfe erhältst du unter 0511 – 70 33 38 oder info@dmsg-niedersachsen.de.

Hallo, ich bin Alex aus Hannover. Es ist Mitte Februar 2021. Ich stehe kurz vor der Veröffentlichung meiner Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich in meinem Leben gesammelt habe und die mich zu dem gemacht haben, der ich heute bin. Autobiografie? Empirie? Ach ... unwichtig, wie ich's nenne.

Im Grunde geht es um mein Leben und den Umgang damit. Ich hab' Multiple Sklerose, die schleichende Variante. Glücklicherweise habe ich keine Schübe, keine Schmerzen und ich habe auch keine Lähmungen. Die körperliche Verwitterung schreitet also langsam voran. Ich bin sehr offen meiner MS gegenüber. Ich lache mit ihr, ich weine mit ihr. Wir leben miteinander. Die meiste Zeit aber bin ich mit mir selbst beschäftigt. Ich hatte keine besonders ansprechende Kindheit und nun habe ich eine chronische, unheilbare Krankheit. Um das zu bewältigen, ohne zu verzweifeln oder gar zu verbittern, habe ich angefangen, meine Erfahrungen aufzuschreiben. Das erste Kapitel ist gleichzeitig der Inhalt des Widerspruchs gegen das Sozialamt bezüglich meiner Einstufung …äh... Behinderung. Dadurch wurden aus pauschalen 30 exklusive 60 GdB. Ja und dann kommt immer mal wieder ein bisschen Kind-Familien-Zeug, ein bisschen MS-Kram, ein paar Erlebnisse und letztendlich die Erfahrungen, die ich gemacht bzw. die mich gemacht haben.

Es ist mir wichtig, anderen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Eine nur beobachtende, abwartende und verschlossene Auffassung meiner selbst halte ich für wenig hilfreich. Möglicherweise gibt es Menschen, die mit meinen Gedanken etwas anfangen, vielleicht sogar Energie, Kraft, Mut daraus schöpfen können. Sich eventuell verstanden oder gar getröstet fühlen. Mir hat sowas schrecklich gefehlt und somit kann und will ich mit meinem, ja Reifeprozess, nicht hinter dem Berg halten. Wir Menschen brauchen einander.

Ich habe hier rücksichtslos und nach meinen Ansichten, ungeschönt, wild drauf los geschrieben. Wer also reichlich Anspruch an Rechtschreibung und Grammatik hat, wird hier vermutlich keinen Hochgenuss erleiden. Vielleicht empfindet der oder die ein oder andere manche Dinge übertrieben oder unangebracht oder merkwürdig.
Aber es ist immer authentisch.
Ach ja, ich duze dich.
Im Mai werde ich 38.

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