Auch Angehörige MS-Erkrankter – ob Partner*innen, Eltern, Kinder oder andere nahestehende Personen – sind Betroffene der Erkrankung. Denn auch ihre Lebenssituation ändert sich durch die Diagnose Multiple Sklerose bei einem geliebten Menschen. Überforderung, Unsicherheiten und Herausforderungen: Die Erkrankung nimmt ebenso Einfluss auf ihr Leben und zieht Veränderungen und Belastungen nach sich. Die umfassenden Angebote und Leistungen der DMSG Niedersachsen richten sich daher selbstverständlich auch an Angehörige MS-Erkrankter – von der Beratung über Seminare bis zu Selbsthilfegruppen.
Mit der Pflege eines*r hilfebedürftigen Angehörigen in den eigenen vier Wänden ändert sich regelmäßig auch das Leben der Pflegenden. Neben der emotionalen, körperlichen und zeitlichen Belastung – der ganze Tagesablauf muss neu strukturiert und geordnet werden – bringt Pflege regelmäßig höhere finanzielle Belastungen und viele Fragen zum praktischen Alltag mit sich. Damit es Ihnen als pflegende Person gelingt, sich im Pflegedschungel zurecht zu finden und die Situation besser zu meistern, können Sie allerdings verschiedene Leistungen in Anspruch nehmen. Mehr Infos dazu erhalten Sie unter Recht: Was pflegende Angehörige wissen sollten.
Nur, wer sich um sich selbst kümmert, kann für andere da sein. Um nicht auszubrennen, ist es ratsam, die eigenen Grenzen klar zu setzen und auch eigene Bedürfnisse zu berücksichtigen. Denn die Rolle der*des Fürsorgenden zu übernehmen kann bis hin zu akuten gesundheitlichen Krisen oder dauerhaften Belastungen führen – seelisch wie körperlich. Untersuchungen zeigen, dass pflegende Angehörige häufig unter Migräne, Rückenschmerzen, Erschöpfungszuständen, Bluthochdruck oder psychosomatischen (Stress-)Symptomen leiden. Umso wichtiger ist es, dass auch sie auf sich achten, sich rechtzeitig Unterstützung suchen und von qualifizierten Hilfsangeboten profitieren. Was viele nicht wissen: Pflegenden Angehörigen steht neben weiteren Unterstützungs- und Entlastungsangeboten gesetzlich eine stationäre Reha zu. Weitere Infos unter Rehas für pflegende Angehörige.
MS-erkrankte Eltern können schnell versucht sein, die MS vor ihren Kindern zu verheimlichen. Sie möchten Sie schützen, keine Verlustängste schüren, ihnen nicht "zu viel zumuten". Allerdings weiß man heute, dass diese vermeintliche Schonung oft mehr Schaden anrichtet als Schutz. Denn Kinder spüren sehr schnell, wenn etwas mit ihren Eltern "nicht stimmt" und suchen den Grund dafür meist bei sich selbst.
Auch wenn es nicht einfach ist, ist es daher wichtig mit Kindern ins Gespräch über MS und die damit möglicherweise verbundenen Ängste zu kommen – wertschätzend, nicht wertend und empathisch. Geben Sie Kindern die Möglichkeit zu erzählen, was sie denken und fühlen sowie Fragen zu stellen. So können Sie gemeinsam nach Antworten suchen. Unser Podcast Multiple Sklerose: Ein Podcast für Kinder erklärt die Erkrankung altersgerecht und unterstützt dabei, Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und Fragen kinderleicht zu beantworten.